Pimsleur Erfahrungen 2023 » Test, Details & Features (2023)

Um Pimsleur im Test bewerten zu können, haben wir uns den Sprachkurs eingehend in der Praxis angeschaut und diverse Test-Lektionen absolviert – sowohl am PC, als auch in der mobilen App. Dabei ging es uns vor allem um die Effektivität des Online-Kurses, den Spaß-Faktor sowie die Möglichkeit, eure Fortschritte nachzuvollziehen. Unsere ausführlichen Pimsleur-Erfahrungen findet ihr in diesem Artikel:

Welche Leistungen bietet Pimsleur?

Pimsleur bietet euch Online Sprachkurse für mehrere Lernsprachen und Schwierigkeitsgrade an. In den Audio-Lektionen lernt ihr mit der hauseigenen Methodik von Dr. Paul Pimsleur Dialoge und Konversationen zum Anhören, Verstehen und Nachsprechen. Ihr lernt in einem gemäßigten Tempo die Zusammensetzung und den Aufbau einzelner Wörter und Phrasen, die dazu regelmäßig wiederholt werden. Zusätzliche interaktive Übungsmöglichkeiten verstärken das Gerlernte. Lernen könnt ihr am PC und in der mobilen Pimsleur-App.

Audio-Kurse und Sprachlern-App für überall

Der Sprachkurs von Pimsleur ist ein audiobasiertes Lernsystem, das eine Kombination aus E-Learning-Plattform und Sprachlern-App darstellt. Ursprünglich wurde das audiobasierte Lernsystem auf CD-Roms vertrieben, heute sind die Kurse webbasiert und über die mobile App beziehbar.

Pimsleur bietet euch aktuell über 50 Lernsprachen an, die von gängigen Sprachen wie Französisch oder Portugiesisch, bis zu exotischen Sprachen aus der Algonkin-Sprachfamilie, über Schweizerdeutsch und dem Haitianisch-Kreolisch reichen:

Albanisch, Arabisch (östlich), Arabisch (ägyptisch), Arabisch (moderner Standard), Armenisch (östlich), Armenisch (westlich, Chinesisch (Kantonesisch), Chinesisch (Mandarin), Kroatisch, Tschechisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Französisch, Deutsch, Griechisch, Haitianisches Kreol, Hebräisch, Hindi, Ungarisch, Isländisch, Indonesisch, Irisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Litauisch, Norwegisch, Ojibwe, Paschtu, Persisch (Dari), Persisch (Farsi), Polnisch, Portugiesisch (Brasilianisch), Portugiesisch (Europäisch), Punjabi, Rumänisch, Russisch, Spanisch (Lateinamerika), Spanisch (Spanisch-Kastilisch), Suaheli, Schwedisch, Schweizerdeutsch, Tagalog, Thailändisch, Türkisch, Twi, Ukrainisch, Urdu, Vietnamesisch.

Dabei ist allerdings nicht jeder Sprachkurs gleich umfangreich aufgebaut. So stehen die Audioinhalte von Pimsleur zwar für alle Lernsprachen zur Verfügung; zusätzliche Übungen und Lernspiele gibt es allerdings nur für eine Handvoll ausgewählter und besonders populärer Sprachen. Eine Besonderheit gibt es außerdem für die Englischkurse; diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen, je nachdem, was eure Ausgangssprache ist.

Unsere Erfahrungen mit den Pimsleur-Kursen

Wir haben uns für unseren Praxistest den Kurs “Englisch für Deutsche” näher angeschaut und auch ein paar Abstecher in den Italienisch-Kurs von Pimsleur gemacht. Beide Kurse starten wir auf Level 1; das ist auch die Empfehlung von Pimsleur, unabhängig von eurem Vorwissen.

Eine Lektion läuft in etwa so ab: Ihr hört jeden Tag einen Dialog zwischen Muttersprachler:innen der jeweiligen Lernsprache. Darin werden verschiedene Sätze vorgesprochen und anschließend in kleinere Satzbausteine zerlegt. Dazwischen gibt es stets längere Pausen, um euch die Möglichkeit zu geben, die Sätze, Satzbausteine und einzelne Wörter laut zu wiederholen. Die einzelnen Sätze werden zudem immer wieder neu kombiniert.

Das Zuhören und Sprechen bildet den Grundbaustein der Lernmethode. Entweder werdet ihr aufgefordert, das Gehörte direkt nachzusprechen, oder (später) einen Satz aus einer der früheren Lektionen zu wiederholen. Teilweise müsst ihr auch ganz neue Sätze bilden, aus Phrasen und Vokabeln, die ihr bereits kennt. Dieses Prinzip der Antizipation kann vor allem zu Beginn gewöhnungsbedürftig sein; nach einiger Zeit geht es allerdings schon leichter.

Macht ihr einen Fehler, könnt ihr diesen nachträglich korrigieren, indem die Sprecher:innen den jeweiligen Satz noch einmal richtig sprechen. Die Schwierigkeit steigert sich dabei von Lektion zu Lektion.

Neben den Lektionen gibt es außerdem ein passendes digitales Lesebuch, in dem alle gesprochenen Sätze noch einmal auftauchen. Das dient zur Wiederholung und Festigung des Gelernten.

Eine goldene Regel von Pimsleur: Habt ihr mindestens 80 Prozent einer Lektion absolviert, könnt ihr zur nächsten übergehen. Das soll dafür sorgen, dass ihr bestehende Lücken nicht mit in die nächsten Lektionen nehmt und ist natürlich äußerst sinnvoll, wenn ihr die Sprache nachhaltig lernen wollt, drosselt allerdings auch das Lerntempo. Pimsleur wirkt – vor allem im Vergleich mit anderen Sprachapps wie Babbel und Co. – dadurch sehr entschleunigt.

Trotz des stetig ansteigenden Schwierigkeitsgrades wurden uns die Lektionen nach einiger Zeit zu eintönig, ja beinahe schon langweilig. Die Übungen sind immer die gleichen und durch die Spaced-Repetition-Methode wiederholen sich auch die Vokabeln (vor allem zu Beginn). Dass Pimsleur darauf setzt, nicht zu viele neue Wörter pro Stufe einzuführen, um Anfänger:innen nicht zu überfordern, verstärkt diesen Effekt. Uns könnte das Lernen mit Pimsleur also definitiv schneller gehen.

Pimsleur eignet sich vor allem für auditive Lerntypen

Nett ist, dass ihr eure Audiokurse dank mobiler App überall hin mitnehmen könnt und so auch wirklich “nebenbei” weiterlernen könnt. Ob ihr Lust darauf habt, in Bus oder Bahn oder während der Mittagspause, laut Satzfetzen nachzusprechen, bleibt dabei euch überlassen. Aber neben der Hausarbeit oder beim Sport eine Lektion zu absolvieren, ist grundsätzlich möglich.

Natürlich eignet sich die Pimsleur-Methode vor allem für auditive Lerntypen. Seid ihr eher visuell oder haptisch ausgerichtet, das heißt: lasst ihr euch nicht gerne berieseln, sondern wollt beim Lernen auch sehen und anfassen, dann seid ihr bei Pimsleur an der falschen Adresse. Sind euch dagegen Sprachgefühl und Aussprache besonders wichtig und ihr habt keine Zeit oder Lust, in Live-Sitzungen mit einer Gruppe zu lernen, ist Pimsleur eine gute Wahl.

Viele praktische Themengebiete sorgen für Anwendbarkeit

Pimsleur greift in den Audiokursen sehr alltagsnahe Themengebiete auf, die für eine rasche Anwendbarkeit sorgen. Vor allem, wenn ihr euch auf einen anstehenden Urlaub vorbereitet, werdet ihr die gelernten Skills gut anwenden können, da sich die Lektionen um Themen drehen wie “Essen gehen”, “Freunde treffen”, etc. Lektion 1 begann bei uns – natürlich – mit den Themen “Treffen und Grüßen” und “Höfliche Phrasen”.

Insgesamt sind in der 1. Stufe für unsere Lernsprache “Englisch” 30 Lektionen vorhanden, die sich vor allem auf einfache Vokabeln und einen gewissen Grundwortschatz beziehen.

Schnelle Erfolge für Anfänger:innen – Fortgeschrittene sind eher gelangweilt

Gerade zu Beginn sind die Lernfortschritte mit der Pimsleur-Methode recht gut und spürbar. Dank der Fokussierung auf wesentliche Sprachelemente lernt ihr hier nur, was ihr auch wirklich im Alltag anwenden müsst und kommt schnell weiter. Aussprache und Hörverständnis verbessern sich schnell und ihr bekommt ein gutes Gefühl für die Sprache; was ja auch das Ziel der immersiven Lernmethode ist.

Wo das für Anfänger:innen eine gelungene Sache ist, schätzen wir den Lerneffekt für fortgeschrittene Sprecher:innen eher gering ein. Die Basics werden vermittelt, es stellt sich aber kein tieferes Verständnis ein. Um vom Fortgeschrittenen-Level zum Profi aufzusteigen, solltet ihr euch daher anderweitig umschauen; hier bieten sich ggf. Live-Kurse mit anderen Schüler:innen und echten Sprachlehrkräften besser an, als der leicht dröge Audiokurs.

In 180 Tagen zur Gesprächssicherheit

Pro Stufe müsst ihr mit Pimsleur eine Lernzeit von 30 Tagen einplanen; der gesamte Kurs für eine Sprache dauert demnach insgesamt 180 Tage, bzw. ein halbes Jahr, wenn ihr jeden Tag kontinuierlich lernt. Ob ihr nach dieser Zeit wirklich gesprächssicher seid, hängt also in erster Linie von eurer Motivation und eurem Durchhaltevermögen ab. Da die Audiokurse rasch eintönig werden können, braucht ihr Letzteres dabei vor allem.

Zusätzliches Lernmaterial – um beispielsweise auch die theoretischen Hintergründe zur Grammatik zu verstehen – bietet sich ebenfalls an. Alle diese Faktoren machen Pimsleur weniger kurzweilig, als viele andere Online-Sprachangebote; die Audiokurse sind eher auf Langfristigkeit ausgelegt.

Fazit: Die wissenschaftliche Lernmethode ist nichts für alle!

Die Audio-Lektionen von Pimsleur sind bestenfalls gewöhnungsbedürftig. Ähnlich wie die Sprachduschen von Jicki setzen die Kurse darauf, dass ihr durch Zuhören und Nachsprechen lernt und so eine gewisse Gesprächssicherheit erreicht. Das ist zwar recht komfortabel, da ihr euch von den Audiokursen auch berieseln lassen und sie so besser in euren Alltag integrieren könnt; nach einiger Zeit wird das Ganze vor allem für Lerner:innen mit einem gewissen Vorwissen zu einer eintönigen und vor allem zeitfressenden Routine.

Anfänger:innen kommen mit dem Aufbau der Kurse sehr viel besser zurecht, bauen schnell Hemmschwellen ab und bekommen ein Gefühl für die Sprache. Um langfristig mit der Pimsleur-Methode erfolgreich zu sein, müsst ihr allerdings am Ball bleiben. 30 Minuten täglich empfiehlt der Anbieter, und das über einen Zeitraum von zwischen 30 und 180 Tagen, je nachdem, welche Lernstufe ihr erreichen wollt. Da Pimsleur fast komplett auf Grammatik-Lektionen verzichtet, benötigt ihr außerdem ggf. zusätzliches Lernmaterial.

Das Wichtigste zur Lernmethode von Pimsleur in Kürze:

• Audio-Kurse: Wer gerne durch Zuhören und Nachsprechen lernt, ist genau richtig bei den Audio-Lektionen.
• Praktisch: Dank der App seid ihr maximal flexibel und könnt lernen, wann und wo immer ihr wollt.
• Hemmschwellen-Abbau: Durch das “private” Lernen könnt ihr in Ruhe die Aussprache üben.
• Langfristig: Dank der Methodik merkt ihr euch die Vokabeln und Sätze auch für eine längere Zeit.

Zusätzliches Lernmaterial, aber nicht für alle Sprachen

Abgesehen von den Lernmaterialien wie Vokabellisten und Dialoge innerhalb der einzelnen Lektionen, gibt es nur für ausgewählte Sprachen zusätzliches Lernmaterial. Das Ganze gibt es im optionalen Zusatzangebot “Pimsleur-Premium”, das Übungsmöglichkeiten und interaktive Lektionen wie Lernspiele, Quizze und Herausforderungen enthält. Premium ist aktuell für folgende Sprachen verfügbar:

• Arabisch
• Chinesisch (Mandarin)
• Kroatisch
• Niederländisch
• Englisch für Spanischsprachige
• Französisch
• Deutsch
• Griechisch
• Haitianisches Kreolisch
• Hebräisch
• Hindi
• Italienisch
• Japanisch
• Koreanisch
• Norwegisch
• Polnisch
• Portugiesisch (Brasilianisch)
• Russisch
• Spanisch
• Tagalog
• Türkisch
• Ukrainisch

Die Premium-Inhalte im Überblick: Flashcards, Quick Games und Bonus-Übungen

Die vorhandenen Premium-Inhalte und Spiele sind ebenfalls eng mit der Pimsleur-Methodik verknüpft. Dazu gehören beispielsweise die Flashcards; digitale Karteikarten, die euch die wichtigsten Wörter und Phrasen aus euren Lektionen noch einmal abfragen. Dabei könnt ihr wählen, wie ihr abgefragt werden wollt – in unserem Fall konnten wir uns also entscheiden, ob wir italienische Vokabeln ins Englische, oder umgekehrt übersetzen wollen.

Außerdem gibt es das “Schnelle Spiel”. Hier setzt ihr Satzstrukturen ein, die ihr bereits gehört habt und kennt und prüft gleichzeitig, ob ihr sie richtig behalten habt. Dabei müsst ihr – wie der Name schon sagt – vor allem schnell sein. Nach dem Countdown geht es los und ihr müsst in kurzer Zeit die richtige Übersetzung anklicken, um einen Dialog zu vervollständigen. An sich eine nette und kurzweilige Idee!

Leider funktionierte das Spiel in unserem Test nicht so richtig und warf uns in regelmäßigen Abständen aus dem Programm. Ob der Fehler dabei auf der Seite der App oder unseres Geräts zu suchen ist, ist natürlich fraglich. Trotzdem trüben solche Fehler die Lernerfahrung natürlich deutlich. Zudem sind in einigen der Spiele auch Übersetzungsfehler aufgefallen, die natürlich gar nicht gehen!

Um spezielle Skills und Themengebiete zu festigen, die euch besonders interessieren, oder die euch Schwierigkeiten machen, sammelt Pimsleur alle Fortschritte aus den Lektionen im Fähigkeiten-Bereich, wo ihr diese gezielt wiederholen könnt. Das können beispielsweise Gesprächsthemen sein wie “Treffen und Grüßen”, spezielle Vokabeln und Floskeln wie “Höfliche Phrasen” oder “Zahlen” oder spezielle Skills wie “Sprechen und Verstehen”.

Gerade Letzteres ist ja das Steckenpferd von Pimsleur. Leider fügt der Lernbereich “Sprechen” aber im Vergleich zu den bereits absolvierten Lektionen nichts Neues hinzu. Stattdessen hört ihr euch noch einmal die bereits bekannten Dialoge an und sprecht diese nach. Das ist vor allem für introvertierte Lerner:innen, die sich mit dem Sprechen schwertun, eine tolle Sache und Wiederholung. Für alle anderen ist es eine unliebsame Fleißarbeit.

Zudem sollten Pimsleur auch in diesem Bereich mehr auf Korrektheit bedacht sein. In unserem Italienisch-Kurs fielen einige Schreibfehler auf. Klar, bei Pimsleur geht es eher um Sprachverständnis und Aussprache; aber wenn ihr eine Sprache auch in Textform verstehen und lesen lernen wollt, sind Schreibfehler natürlich ein absolutes No-Go.

Traut euch und nutzt das Pimsleur Dialog-Angebot, so bekommt ihr ein Gefühl für euere eigene Aussprache und übt in sicherer Umgebung.

Wenig kulturelles Hintergrundwissen in und außerhalb der Lektionenen

Schade: Insgesamt vermittelt der Sprachkurs von Pimsleur wenig zusätzliches Hintergrundwissen. Sämtliche Informationen zu Kultur, Land und Leuten sind innerhalb der Lektionen eingebettet und auch dort eher spärlich gesät. Interessiert ihr euch also für Geschichte oder Kultur des jeweiligen Landes, müsst ihr beim Lernen mit Pimsleur zu alternativen Quellen greifen.

Fazit: Viele nützliche Lernfeatures, aber keine Grammatik

Das Premium-Material von Pimsleur ist auf den ersten Blick recht umfangreich, steht allerdings nicht für alle Lernsprachen zur Verfügung. Zudem stellten wir nach einiger Zeit fest, dass auch in den optionalen Lernspielen und Herausforderungen der Fokus rein auf dem aktiven Sprechen liegt. Schreiben und Lesen sind als Lerninhalte kaum vorhanden; das ist vor allem für Sprachen ein Nachteil, in denen Aussprache und Schreibweise sich deutlich unterscheiden (wie Französisch) und führt so potenziell zu Verständnisschwierigkeiten.

Zudem fielen in unserem Test in den Zusatzinhalten für die Lernsprache Italienisch ein paar Übersetzungs- und Schreibfehler auf. Auch auf theoretisches Hintergrundwissen (zum Beispiel zur Grammatik) und auf kulturelles oder geschichtliches Wissen zum jeweiligen Lernland verzichtet Pimsleur größtenteils. Hier ist definitiv noch Luft nach oben, vor allem im Vergleich mit Platzhirschen wie Babbel und Co., die hier viel mehr zu bieten haben.

Das Wichtigste zum Lernmaterial von Pimsleur in Kürze:

• Flashcard: Mit den interaktiven Karteikarten lernt ihr die Vokabeln spielerisch und langfristig.
• Schnelles Spiel: Abgeschlossene Lektionen übt ihr in kurzen Matches und prüft so, ob ihr alle Vokabeln behalten habt.
• Speed Round: Prüft euer Wissen im Wettlauf gegen die Zeit.
• Fähigkeiten-Check: Überprüft euere Sprachkenntnisse mithilfe von 5 Übungsbereichen (Treffen und Grüßen, Überlebensfähigkeiten, Sprechen und Verstehen, Höfliche Phrasen, Zahlen)
• Speak Easy: In diesem Bereich könnt ihr ganz in Ruhe das Sprechen üben.
• Bonuspakete: Wenn ihr 5 Lektionen abgeschlossen habt, stehen euch weitere Lernspiele zur Verfügung.
• Sprachcoach: Übt entspannt die korrekte Aussprache oder testet euer Gedächtnis und euere Konversationsfähigkeiten.

Kein Einstufungstest; alle starten auf Level 1

Leider bietet Pimsleur keinen Einstufungstest an, um zu Beginn festzustellen, auf welchem Niveau ihr euch befindet. Stattdessen empfiehlt der Anbieter, konsequent auf Level 1 zu starten und sich von dort vorzuarbeiten. Alternativ müsst ihr selbst einschätzen, auf welchem Level ihr seid, und so im Trial-and-Error-Verfahren den passenden Audiotrainer herausfiltern. Das ist ein wenig mühsam, vor allem für Sprecher:innen mit Vorerfahrung.

Die Lektionen bauen aufeinander auf und mit Streaks bleibt ihr am Ball

Da die einzelnen Lektionen und Stufen von Pimsleur schrittweise aufeinander aufbauen und ständig Bezug zueinander nehmen, lernt ihr stetig und konsequent; vorausgesetzt, ihr nutzt die App auch wirklich regelmäßig. Dazu spornt euch der Anbieter durch die sogenannten Streaks an. Für 10 Minuten Lernzeit in der App startet ihr einen “Streak”, den ihr dann über die nächsten Tage weiterführen könnt. Je länger die Kette an täglichen 10-Minuten-Einheiten, desto nachhaltiger ist der Lerneffekt, so die Theorie. Das erinnert ein wenig an Duolingo.

Pimsleur-Zertifikate nach Abschluss einer Einheit

Habt ihr eine Einheit (das heißt: 30 Lektionen) in Pimsleur abgeschlossen, erhaltet ihr ein digitales Zertifikat, das euren Lernfortschritt bescheinigt. Durch zusätzliche Herausforderungen könnt ihr euch außerdem sogenannte Abzeichen verdienen. Das dient vor allem eurer eigenen Motivation; nutzen könnt ihr die Zertifikate und Abzeichen nicht, da diese nicht als offizielle Sprachnachweise gelten, anders als zum Beispiel bei Lingoda.

Keine Orientierung am GER oder anderen offiziellen Lernleveln

Pimsleur orientiert sich nicht am Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER) und macht in dieser Hinsicht sein eigenes Ding. Interessiert es euch, auf welchem Niveau zwischen A1 und C2 ihr euch befindet – ob für das Studium, die Schule, den Beruf oder einfach privat – müsst ihr daher auf andere Quellen zurückgreifen. Welche Stufe ihr maximal mit Pimsleur erreichen könnt, ist dadurch ebenfalls nicht eindeutig. Schade!

Fazit: Selbsteinschätzung und Selbst-Motivation sind gefragt

Bei Pimsleur zählt vor allem euer eigener Lernwille und eure Selbsteinschätzung. Ohne Einstufungstest und offizielle Lernlevel ist es schwierig, eure Fortschritte mit dem Sprachkurs nachzuvollziehen oder einzuordnen. Nach unserer Erfahrung ist Pimsleur allerdings eher für absolute Einsteiger:innen interessant. Bereits in Level 2 einer Sprache nimmt die Lerngeschwindigkeit spürbar ab und es kommt immer mehr zu Wiederholungen. Gerade fortgeschrittene Sprecher:innen haben da Probleme, sich zu motivieren.

Zwar versucht Pimsleur durch Streaks und die in Aussicht gestellten Zertifikate und Abzeichen, eure Motivation und euren Lernwillen hochzuhalten. Im Vergleich mit anderen Sprachlernangeboten klappt das allerdings nur bedingt. Manchmal habt ihr wirklich das Gefühl, euch “durchbeißen” zu müssen.

Das Wichtigste zu den Lernfortschritten mit Pimsleur in Kürze:

• Selbstständigkeit von Anfang an: Pimsleur setzt auf euere eigene Motivation und Einschätzung. Ihr seid frei in der Gestaltung euerer Lernzeit.
• Streaks und Serien: Kleine Motivationshilfen unterstützen euch, so bleibt ihr länger am Ball.
• Pimsleur-Zertifikate: Zertifikate zeigen euren Lernfortschritt und belohnen euch gleichzeitig.
• Anfänger:innen-geeignet: Die Pimsleur Kurse eigenen sich zwar für alle Lernstufen, aber gerade Anfänger:innen erleben die größten Lernerfolge.

App und Webversion statt CDs

Ursprünglich auf CD erschienen, stehen euch die Sprachkurse von Pimsleur heute sowohl im Webbrowser, als auch als mobile App zur Verfügung. Beide sind sehr schön und modern gestaltet und bereiten keine Schwierigkeiten bei der Steuerung oder beim Überblick; wir haben uns stets gut zurechtgefunden. Allerdings begegneten uns auch einige technische Probleme wie Abstürze und vor allem auch inhaltliche Fehler, wie Übersetzungs- und Schreibfehler. Gerade bei kostenpflichtigen Programmen ein Unding!

Sprachen lernen auch im Offline-Modus

Lernt ihr mit der mobilen App, lassen sich die Audiolektionen auch herunterladen und offline nutzen. Am Browser klappt das aktuell noch nicht, hier benötigt ihr eine ständige Internetverbindung. Zudem braucht ihr in allen Fällen ein Headset bzw. Lautsprecher, um Pimsleur auch in der Öffentlichkeit zu nutzen.

Fazit: Angenehme Usability mit deutlichem Überarbeitungsbedarf

Pimsleur bietet euch ein durchdachtes Lernsystem nach der hauseigenen Methode, das ihr dank App komfortabel überall nutzen könnt, wo ihr wollt. Da die Kurse vor allem auf das Lernen durch Hören ausgerichtet sind und ihr auch Sätze einsprechen müsst, solltet ihr hier auf die Qualität eurer Hardware achten; gute Kopfhörer sind Pflicht – vor allem, wenn ihr auch unterwegs oder in der Öffentlichkeit lernen wollt.

Leider sind während des Praxistests einige technische und inhaltliche Fehler sowohl in der mobilen App als auch in der Browserversion aufgefallen. Obwohl beide sehr übersichtlich und grundsätzlich hübsch gestaltet sind, hätten sich solche Fehler eigentlich vermeiden lassen müssen. Unsere Bewertung zu Pimsleur fällt daher in diesem Punkt recht gemischt aus.

Die Geräte und Apps von Pimsleur im Überblick:

• Mobile App und Webversion: Früher waren es noch CDs, heute bietet euch Pimsleur sowohl eine App als auch das Fremdsprachen-Lernen in der Webversion an.
• On- und Offline-Modus: Mit dem Offline Modus seid ihr nochmal flexibler und könnt die Downloads jederzeit anhören.
• Angenehme Usability: Der Aufbau ist ansprechend und ihr findet euch gut zurecht.

Umfangreicher, aber ausbaufähiger Support

Pimsleur bietet euch verschiedene Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Neben einem E-Mail Support gibt es die Möglichkeit eines Live-Chats, allerdings mit vorgegebenen Fragen. Habt ihr eine individuelle Anfrage, empfehlen wir den E-Mailsupport. Zusätzlich findet ihr den Anbieter in den sozialen Medien wie Facebook oder Instagram.

Bei ganz dringenden Fragen könnt ihr auch die internationale Hotline kontaktieren. Es gibt auch einen gut ausgebauten FAQ-Bereich, allerdings ist dieser auf Englisch. Hier findet ihr Antworten auf sämtliche Fragen und Lösungsvorschläge.

Fazit: Mehrere Baustellen trotz jahrelanger Erfahrung

Die Sprachkurse von Pimsleur sind in der Regel selbsterklärend und ihr benötigt größtenteils kaum Unterstützung vom Support. Aufgrund der vielen technischen Probleme, sollte dieser jedoch gut zu erreichen sein. Leider haben wir auf unsere E-Mail Anfrage nach mehreren Stunden keine Antwort erhalten. Bisherige Rezensionen von Kund:innen bestätigen, dass es öfter Probleme mit dem persönlichen Support gibt. Nachholbedarf!

Das Wichtigste zum Support von Pimsleur in Kürze:

• FAQ-Bereich: Im gut ausgebauten FAQ-Bereich findet ihr Antworten auf zahlreiche Fragen.
• E-Mail Support: Falls ihr individuelle Fragen habt, könnt ihr auch eine E-Mail an den Anbieter senden.
• Social Media: Unterhaltsame Videos und kleine Sequenzen lockern den Lernalltag auf, zusätzlich habt ihr hier Kontaktaufnahmemöglichkeiten.

Was kostet Pimsleur?

Pimsleur bietet euch unterschiedliche Lern-Tarife für die einzelnen Sprachen. Bei Sprachen, die aktuell nur in Stufe 1 verfügbar sind, kosten 30 Lektionen zwischen 120 und 150 US Dollar. Dagegen könnt ihr einige Sprachpakete, wie beispielsweise Italienisch für 575 $ erwerben. Diese Sprachpakete beinhalten dann mehr Level (in unserem Fall 1 bis 5). Je nachdem, wie umfangreich ein Sprachkurs ist, bezahlt ihr hier also mehr.